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31. Oktober 2018

171. Geburtstag von Galileo Ferraris

Der Ferraris-Zähler ist den meisten Stromkunden nicht unter diesem Namen bekannt, sondern als „schwarzer Kasten mit der drehenden Scheibe“, der demnächst durch einen elektronischen Zähler abgelöst wird. Auf die (alten wie die neuen) Zähler gehen wir hier später ein, heute wollen wir einen Mann würdigen, der vor 171 Jahren geboren wurde: Galileo Ferraris.

Ab 1880 hatte er eine Professur für Physik inne und gründete 1887 die erste Ingenieursschule Italiens. Als Physiker entdeckte er 1885 das Drehfeldprinzip, das in der Folge sowohl in Messinstrumenten als auch in Maschinen zum Einsatz kam.

In Messinstrumenten ist dieses Prinzip die Grundlage des nach ihm benannten Stromzählertyps, bei dem eine Scheibe durch das elektromagnetische Feld angetrieben wird und ein Zählwerk antreibt, das den Strom misst. Diese Bekanntheit ist endlich, wenn in den kommenden Jahrzehnten die elektromechanischen Zähler durch elektronische Geräte abgelöst sein werden. Die Homepage zur Geschichte der Elektrizität zeigt Modelle der ersten Motoren von Ferraris.

Bitterer ist die Tatsache, dass Ferraris zwar den Elektromotor unabhängig von Nikola Tesla erfunden hat, und zwar einige Monate vorher, der gesamte Ruhm und das damit verdiente Geld aber an Nikola Tesla gefallen sind, der das Patent an die Firma Westinghouse verkaufte. Ein Patentstreit wurde nach seinem Tod zugunsten von Westinghouse entschieden, aus heutiger Sicht einigermaßen dubios. Und nicht zuletzt Elon Musk trägt zu diesem schiefen Bild bei.

Vielleicht ganz passend: Der Geburtstag fällt auf den neuen Feiertag Reformationstag (in den eher evangelischen Teilen des Landes). Gelegenheit, an Galileo Ferraris zu erinnern.