22. August 2022

Gute und schlechte Zähler, gibt es das?

Den Durchblick bei Elektrizitätszählern für PV Anlagen zu behalten, ist nicht immer ganz einfach. Lass Dich nicht von Begriffen wie Bezugszähler oder Lieferung- und Bezugszähler verwirren. Und bleib, wenn Du “Ferraris-Zähler” hörst, ganz gelassen: um einen italienischen Sportwagen wird es sich nicht handeln. Wir klären Dich zum Thema PV-Stromzähler umfänglich auf.

Beim Betrieb von Photovoltaik-Anlagen gibt es hinsichtlich des Zählers Regelungen, egal ob es sich um einen analogen Ferraris-Zähler oder einen digitalen Zähler handelt. Denn ein „normaler“ Stromzähler benötigt eine Rücklaufsperre, damit überschüssiger Strom den Zählerstand nicht verfälscht. Der Ferraris-Zähler ist immer noch der häufigste Zählertyp, also der „Schwarze-Zähler“ mit der mechanischen Drehscheibe hinterm Fensterchen. Er ist meist ohne Rücklaufsperre ausgestattet und sollte daher vor Inbetriebnahme einer PV-Anlage ausgetauscht werden, um steuerliche (und abrechnungstechnische) Fragestellungen zu vermeiden. Um eingespeisten Strom von Photovoltaik-Anlagen abrechnen zu können, muss dieser separat gemessen werden. Hierfür gibt es verschiedene Lösungen:

Lösung 1
Du nutzt einen „normalen“ Bezugszähler, der den gelieferten Strom vom Stromversorger misst. Gleichzeitig brauchst Du zusätzlich einen Lieferungszähler, der den eingespeisten Strom der PV Anlage misst. Die Werte werden dann gegeneinander aufgerechnet. Wichtig: auch hier benötigst Du für beide Zähler eine Rücklaufsperre, um korrekt messen zu können. Da die Rücklaufsperre verhindert, dass die Zähler beim gelieferten oder eingespeisten Strom rückwärts laufen.

Lösung 2
Der Zweirichtungszähler vereint die Funktionen von Bezugszähler und Einspeisezähler (Lieferung) in einem Gerät und misst Stromflüsse in beide Richtungen getrennt. Da die Zweirichtungszähler Bezug und Einspeisung (Lieferung) separat erfassen, kannst Du die Werte auch separat am digitalen Zähler ablesen. Die Kennziffer 1.8.0 zeigt den Zählerstand für den Strombezug aus dem Netz an und die Kennziffer 2.8.0 den Zählerstand für die Stromeinspeisung in das Netz.

Es gibt daher nicht „Gute und schlechte Zähler“, es muss der „Richtige“ sein für Deine Anwendung!

Zu guter Letzt kommt oft die Frage: Woran erkenne ich, ob mein Zähler eine Rücklaufsperre hat? Auf dem Typenschild des Stromzählers mit Rücklaufsperre ist das Symbol links abgebildet und die Stromzähler mit getrennten Zählwerken pro Richtung sind mit dem rechten Symbol gekennzeichnet.

 

 

 

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